Welches Kinderfahrrad braucht mein Kind?

Welches Kinderfahrrad braucht mein Kind?

Kinderfahrräder gibt’s in vielen Fahrradtypen und Klassen: Vom ausgerüsteten Stadtrad mit Licht und Schutzblechen bis zum Kinder-Mountainbike mit und ohne Federgabel. Wir helfen beim Eingrenzen, damit du das richtige Kinderfahrrad-Modell findest.
welche Kinderfahrrad Art ist die beste
Bei Kinderfahrrädern in 16, 20 oder 24 Zoll bietet der Markt eine große Vielfalt. Die Entscheidung welches Rad für den eigenen Nachwuchs gekauft werden soll, hängt deshalb nicht nur vom Budget sondern auch vom angepeilten Einsatzbereich ab. Frag dich deshalb selbst: Was will dein Kind mit dem neuen Fahrrad machen? In diesem Artikel stellen wir die wichtigsten Kinderfahrrad-Kategorien vor und geben dir Tipps, um das beste Fahrrad für deinen Nachwuchs zu finden.

Kinderfahrrad-Typen – von StVZO bis Mountainbike

Kategorie Merkmale Einsatzbereich Gute Modelle kosten Größe in Zoll
Kinderfahrräder mit StVZO-Ausstattung Fest verbaute Schutzbleche, Licht, Klingel, Seitenständer; oft mit Gepäckträger und Rücktrittbremse/Nabenschaltung, Kettenschutz Alltagsräder für den Weg zur Schule oder in der Stadt, gelegentliche Nutzung, kein sportlicher Einsatz (im Gelände) ab 350-400 Euro 12-26 Zoll
Kinder-Mountainbikes Abgespeckte Ausstattung und möglichst leichte, kindgerechte Komponenten; aufrechte Sitzposition; Starrgabel und Alu-Rahmen; ab 20 Zoll mit Kettenschaltung; Reifen mit geländetauglichem Profil Kinder Mountainbikes verzichten auf die StVZO-Ausstattung, sind dadurch deutlich leichter und eignen sich für die ersten Ausflüge ins Gelände. Aluminium-Rahmen und Reifen mit Geländetauglichen Profilen sind die Regel. Ab 20 Zoll kommen Kettenschaltungen und teils Scheibenbremsen dazu ab ca. 400 Euro 14-26 Zoll
Kinder-Mountainbikes für extremes Gelände Leichte Rahmen aus Aluminium und Carbon; auf geringe Körpergewichte abstimmbare Federgabeln oder vollgefedert (Fully); Kettenschaltung mit großer Übersetzungsbandbreite; Scheibenbremsen; griffige Reifen Spezielle Kinder-MTBs und Kinder MTB-Fullys ausschließlich für den sportlichen Gelände-Einsatz auf Trails oder in Bikeparks ab 800 Euro 20-29 Zoll
Wenn du anhand der Übersichtstabelle einen Kinderfahrrad-Typen favorisierst, kannst du in unserem Testportal von kids-bike-test.com gezielt danach filtern und Modelle von diversen Marken und Herstellern detailliert miteinander vergleichen. Zusätzlich helfen dir unsere Bewertungskriterien zu Gewicht (von schwer bis extrem leicht) und Geländetauglichkeit, das richtige Rad für dein Kind zu finden. Tipp: Wenn du ein möglichst vielseitiges, gutes Kinderfahrrad suchst, dann bleib bei der Allround-Kategorie mit dem Einsatzbereich Gelände! Damit du dir mehr unter den Kids-Radklassen vorstellen und die Unterschiede einordnen kannst, findest du unten eine detaillierte Charakterisierung der wichtigsten Kinderfahrrad-Typen.

Kinderfahrrad für den Straßenverkehr

Meist sind solch üppig ausgestattete Kinderfahrräder mit Licht, Schutzblechen, Seitenständer und Reflektoren die erste Wahl bei Eltern, wenn das Rad nicht zu viel kosten darf und gilt: Hauptsache die oder der Kleine hat ein neues Fahrrad. Die Vollausstattung suggeriert zudem, dass man viel Bike fürs Geld bekommt. Ein weiteres Argument für die Alltags-Kinderfahrräder: Die Verkehrssicherheit nach StVO, damit der Nachwuchs auf dem Weg zur Schule oder bei Fahrten in der Stadt sicher unterwegs ist. Wenn Tochter und Sohn auf den Kinderfahrrädern wirklich regelmäßig zu Schule oder Freuden pendeln oder nur ein Zweirad für die Stadt brauchen, macht diese Radgattung Sinn. Doch mit Fahrrädern unter 20 Zoll (dabei sind die Kinder in der Regel drei bis sechs Jahre alt) fällt der Schulweg oder Fahrten auf eigene Faust schon einmal flach. Auch bei Regen werden die wenigsten Kinder aufs Rad steigen, doch dabei würden sich Schutzbleche erst auszahlen. Fallen diese Einsatzzwecke nämlich flach, kann man sich auch bei den deutlich leichteren Allround-Kinderfahrrädern umschauen. Denn die Kinderfahrräder mit StVO-Ausstattung sind in der Regel immer schwer. Zudem sind sie bei den entscheidenden Komponenten wie Laufrädern, Bremsen oder Schaltung schlechter ausgestattet als gleich teure Allround-Modelle. Und eine Klingel oder ein Batterielicht lässt sich einfach und für wenig Geld nachrüsten. Das zeichnet gute Kinderfahrräder für Alltag und Asphalt aus
  • Ausstattung nach StVO (Klingel, Beleuchtung, Reflektoren)
  • Meist (fest montierte) Schutzbleche
  • Kettenschutz
  • Meist Gepäckträger und Seitenständer
  • Straßen-Reifen
vollausgestattetes Kinderfahrrad
Der Unterschied zwischen einem vollausgestatteten Bike und einem klassischen Mountainbike wird auf den ersten Blick ersichtlich.
Kinder Mountainbike
Das Wegfallen von Schutzblech, Lichtanlage und Gepäckträger gibt den Produktmanagern von Kinder Mountainbikes die Möglichkeit mehr Geld in eine wertige Ausstattung zu investieren.

Kinder Mountainbikes für das leichte Gelände

Durch den Verzicht auf die volle StVO-Ausstattung und die Konzentration aufs Wesentliche sind diese Art von Kinderfahrrädern meist leicht. Die gemäßigten Geometrien dieser Räder orientieren sich meist speziell an Kinderbedürfnissen. Die Sitzposition fällt aufrecht aus, so dass die Kinder im Sattel einen guten Überblick haben. Die hochwertigen Kinder MTBs für das Gelände besitzen einen Rahmen aus Aluminium und leichte Starrgabeln. Ab einer Radgröße von 20 Zoll machen Schaltungen Sinn. Das sind meist Kettenschaltungen mit sieben, acht oder neun Gängen mit kindgerechtem Drehgriff- oder Daumen-Schalthebel. Tipp: Mehr Gänge heißt nicht immer automatisch, dass die Schaltung „besser“ ist. Viel wichtiger ist, dass die Bandbreite der Gänge zum Terrain passt und die Kinder die Hebel einfach bedienen können. In Sachen Bremsen reichen für leichte Kinder meist V-Brakes (Felgenbremsen) aus. Scheibenbremsen sind jedoch kräftiger und lassen sich besser dosieren. Bei 16 Zoll oder noch kleineren Bikes kannst du dir Scheibenbremsen aber sparen. Bei den Reifen bieten geländetaigliche Profile den besten Kompromiss, um auf Asphalt leicht zu rollen und ausreichend Grip auf Schotterwegen oder im Wald zu haben. Das zeichnet gute Allround-Kinderfahrräder aus
    • Abgespeckte Ausstattung und möglichst leichte, kindgerechte Komponenten
    • aufrechte Sitzposition
    • Leichter Rahmen aus (Aluminium) und Starrgabel
    • Kettenschaltung mit 7-9 Gängen (ab 20 Zoll)
    • V-Brake Felgenbremsen
    • Reifen mit Allround-Profil für Asphalt und Gelände
 

Kinder Mountainbikes für extremes Gelände

Mountainbike Action Kinder
Wer mit seinem Nachwuchs ins ernsthafte Gelände abbiegen will, der braucht vernünftiges Material. Bikes, die auch schwere Trails locker wegstecken, brauchen mindestens eine vernünftige Luft-Federgabel und kosten ab 800 € aufwärts. Bild ©: Die Rasenmäher
Mountainbike Moderat
Eine Frage der Definition. Wer mit seinen Kindern hauptsächlich auf Schotterwegen unterwegs ist und nur gelegentlich im Gelände fährt, kommt auch mit einem normalen Mountainbike ohne Federgabel zurecht. Bild ©: Die Rasenmäher
Ab ins Gelände! Mit den Kinderfahrrädern dieser Gattung kann dein Kind nicht nur Schotterpisten, Waldwege und leichte Trails fahren, sondern auch kleine Sprünge machen oder mal in den Bikepark abbiegen. Richtig Sinn macht das erste richtige Mountainbike für Kinder ab einer Größe von 20 Zoll bzw. ab etwa fünf Jahren. Vorher können Nachwuchs-Biker auf erste Offroad-Abschnitte auch mit allen anderen Kinderrädern abbiegen. Bis 24 Zoll sind Mountainbikes für Kinder immer Hardtails (also ohne Federung im Heck). Fürs Gelände sind diese Räder mit groben Stollenreifen und ihrem Fahrwerk besten prepariert. Gute, auf das geringe Körpergewicht einstellbare Luft-Federgabeln sind ein Muss. Aber auch die voluminösen, breiten Reifen mit griffigem Profil sorgen für Komfort. Zudem ist Rahmengeometrie von Kinder-Mountainbikes auf Abfahrten im Gelände abgestimmt. Die verbauten Kettenschaltungen stellen kleine Gänge fürs Bergauffahren bereit. Das zeichnet gute Kinder-Mountainbikes aus
  • Federgabel (manchmal sogar auch ein Dämpfer)
  • Geometrie für Abfahrten im Gelände
  • Kettenschaltung mit leichten Gängen
  • Scheibenbremsen
  • Breite, griffige Reifen

Unterschiedliche Kinderfahrräder für Mädchen und Jungen machen keinen Sinn!

Bei Fahrrädern für Kinder ist es anders als bei Bekleidung oder Schuhen. Lass dich nicht von speziellen Kinder-Modellen für Mädchen oder Jungs täuschen! Kinderfahrräder für Mädchen haben dieselben Bremsen, Gangschaltungen oder Rahmen verbaut wie die Jungs-Modelle. Die Kids-Bikes unterscheiden sich meist nur farblich oder beim Rahmen-Design. Viel wichtiger als pinke Griffe oder eine coole Lackierung ist, dass die Größe des Kinderfahrrads zu Körpergröße, Alter und Proportionen des Nachwuchspiloten passt . Lass Dich also nicht von Geschlechter-Filtern bei Online-Shops blenden. Denn Kinder-Bikes – vor allem kleinere Fahrräder bis 20 Zoll – sind immer Unisex-Modelle.

Fazit zum besten Kinderfahrrad für mein Kind

Welches Fahrrad gut dein Kind ist, hängt maßgeblich davon ab, wofür dein Kind das Fahrrad größtenteils nutzt. Bevor du dir also über Fahrradmarken und Modelle den Kopf zerbrichst, solltest du den passenden Kinderfahrrad-Typ eingrenzen. Braucht’s wirklich eine StVO-Ausstattung oder eine Federgabel? Oder ist ein puristisches Mountainbike ohne Gabel für deine Bedürfnisse die bessere Wahl? Denn erst wenn man genau weiß, wonach man suchen muss, stehen die Chancen gut, dass du das beste Kinderfahrrad für dein Kind auch wirklich findest.

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Wolfgang

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